Liegt der Minoritenplatz in Ankara?

Warum türkische Schulen kein Problem, aber auch keine Lösung für die vorhandenen Probleme sind

Von: Thomas Schmidinger, Die Presse, 17.4.2010

Ein fast nebenbei hingeworfener Satz des Wiener Bürgermeisters Michael Häupl sorgte vergangene Woche für Aufregung. Häupl erklärte auf einer Pressekonferenz mit dem türkischen Botschafter, dass er sich eine türkische Schule nach dem Vorbild des Lycée Français vorstellen könne, also eine Eliteschule, die von Kindern wohlhabender türkischer Eltern besucht würde, die sich entsprechendes Schulgeld auch leisten könnten. Für die überwiegende Mehrzahl türkischer Kinder hätte diese Schule keinerlei Relevanz, und die Idee ist nicht so neu, dass sie die Aufregung rechtfertigen würde.

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Wahlen im Sudan. Eine Farce

Nicht erst mit dem Rückzug des von der SPLM unterstützten Präsidentschaftskandidaten ist die für den 11. April angesetzte Wahl im Sudan zur Farce geworden. Neben Yassir Arman von der SPLM haben auch die meisten anderen Oppositionsparteien ihre Kandidaten zurückgezogen.

Von: Thomas Schmidinger, Wiener Zeitung, 8.4.2010

Während die ehemalige südsudanesische Guerilla der SPLM zumindest weiterhin an den Parlamentswahlen teilnehmen will, boykottieren andere, wie die traditionell vor allem unter Intellektuellen verankerte Kommunistische Partei, auch diesen Wahlgang. Von den politisch relevanten Herausforderern von Präsident Umar al-Bashir, der das Land seit dem islamistischen Putsch 1989 autoritär regiert, ist lediglich Abdullah Deng Nhial von der innerislamistischen Konkurrenz der Popular Congress Party unter Hassan al-Turabi weiter im Rennen.

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