Plätze der Befreiung

In Irakisch-Kurdistan protestiert die urbane Mittelschicht gegen die Regionalregierung

Von: Mary Kreutzer und Thomas Schmidinger

Die Proteste in der arabischen Welt haben auch in Irakisch-Kurdistan die Bevölkerung dazu ermuntert, ihre Unzufriedenheit mit der kurdischen Regionalregierung auf die Straße zu tragen. Am 17. Februar entlud sich die lange angestaute Wut. Sie richtet sich gegen die zunehmend autoritäre Regierung der vom Barzani-Clan kontrollierten Demokratischen Partei Kurdistans (DPK). Vorreiter der Protestbewegung ist dabei einmal mehr das als Hochburg des säkularistischen kurdischen Nationalismus bekannte Suleymania. Die Stadt war früher Hauptsitz der Patriotischen Union Kurdistans (PUK) und ist heute das Zentrum der Oppositionspartei Gorran, die im Wesentlichen aus einer Abspaltung der PUK besteht, aber auch viele Unabhängige integriert.

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