WADI Österreich ist jetzt LeEZA!

Liebe FreundInnen, LeserInnen und UnterstützerInnen von WADI Österreich,
ab heute ist es offiziell: WADI Österreich ist jetzt LeEZA!

LeEZA spricht man der englischen Aussprache folgend wie „lisa“ aus, und es bedeutet:
Liga für emanzipatorische Entwicklungszusammenarbeit.

Die MitarbeiterInnen von LeEZA sind exakt die selben wie „damals“, bei WADI Österreich,
wir sind also immer noch die hier.

In aller Kürze ein paar Worte zum Grund der Umbenennung

Nachdem wir mehrere Jahre lang die gleichen Projekte wie WADI e.V. in Deutschland unterstützt hatten, aber schon seit 2003 ein eigenständiger Verein in Österreich sind, haben wir uns in den letzten Jahren immer mehr auch selbst emanzipiert und unterstützen seit einem halben Jahr Projekte auch ohne die Beteiligung von WADI e.V. (Deutschland), z.B. das Frauenzentrum EPI-DEM in der Osttürkei. Zugleich haben sich latente inhaltliche Konflikte zwischen WADI Österreich und WADI e.V. (Deutschland) in den letzten Monaten weiter zugespitzt, so dass wir bereits im September eine organisatorische Trennung beschlossen haben, die nun auch in einer Umbenennung von WADI Österreich in „LeEZA – Liga für emanzipatorische Entwicklungszusammenarbeit“ zum Ausdruck kommt.

LeEZA wird in diesem Sinne die bewährte Arbeit von WADI Österreich im Nordirak und der Osttürkei im selben Team an MitarbeiterInnen fortsetzen wie bisher: WADI Österreich heißt jetzt LeEZA.

Noch ein paar Zeilen zu unserem Selbstverständnis,
oder:
Warum emanzipatorische Entwicklungszusammenarbeit ?

Emanzipatorische Entwicklungszusammenarbeit bedeutet für uns echte Zusammenarbeit und möglichst gleichberechtigte Kooperation mit lokalen PartnerInnen. Wir leisten weder eine sich manchmal hinter dem Begriff „Zusammenarbeit“ versteckende Entwicklungshilfe, noch eine kritiklose Kooperation ohne gesellschaftsverändernden Anspruch.

Emanzipatorisch ist diese Entwicklungszusammenarbeit, weil wir dabei bewusst auf Projekte setzen, die im Sinne einer globalen Solidarität die Gleichberechtigung aller Menschen überall auf der Welt und zugleich die geistige, materielle und politische Emanzipation des und der Einzelnen fördern. Hier weder in postkolonialen Attitüden von oben herab zu belehren, noch durch einen allzu verständnisvollen Kulturrelativismus Haltungen und Handlungen zu rechtfertigen, die eben dieser Emanzipation entgegenstehen, ist eine Gratwanderung, die wir mit unseren ProjektpartnerInnen immer aufs Neue zu gehen versuchen.

Eine so verstandene emanzipatorische Entwicklungszusammenarbeit verlangt eine Zusammenarbeit mit MigrantInnen und Flüchtlingen aus den Projektregionen, die sich für uns schon allein aus der Mitarbeit von ExilantInnen aus der Region in unseren Strukturen in Österreich ergibt – dies nicht zuletzt deshalb, weil Emanzipation auch die Notwendigkeit bedeutet, uns von gängigen Sichtweisen freizusetzen oder uns diesen zu widersetzen.

So ist auch die Analyse von Verhältnissen im Nahen Osten ein Deutungsakt, der auf der Grundlage fundierter Informationen, verlässlicher Quellen und wachsenden Wissens um Zusammenhänge immer aufs Neue geleistet werden muss. Selbstbestimmtheit ist auch und gerade im Informationszeitalter etwas, zu dem wir uns erst ermächtigen müssen. Und sie ist Voraussetzung dafür, emanzipatorisch handeln zu können.

In diesem Sinne wünschen wir Euch/Ihnen allen einen guten Start ins neue Jahr!

Die LEEZAs
ali, andrea, isa, ines, kiymet, mary, nerina, saya, soma, schmidi & tom


PS:
Die Bankverbindung, das Postfach, die Telefonnummer: alles bleibt gleich, bitte nur WADI Österreich durch LeEZA ersetzen.

Die Homepage lautet jetzt www.leeza.at und wir freuen uns sehr über eine möglichst breite Verlinkung!

Unsere e-mail adresse lauten ab sofort: info@leeza.at oder leeza@gmx.org .

Rita Schäfer: Im Schatten der Apartheid – Frauen-Rechtsorganisationen und geschlechtsspezifische Gewalt in Südafrika

LIT Verlag 2008, 2. aktualisierte Auflage, EUR 29,90

Zur Buch-Website

 

Wie auch in ihrem jüngsten Werk „Frauen und Kriege in Afrika“ (Brandes & Apsel, 2008) analysiert die Anthropologin Rita Schäfer hier afrikanische (Nachkriegs-)Gesellschaften aus der Genderperspektive und bietet eine enorme Fülle von historischen Details, Analysen und Erklärungsversuchen für diverse
Formen von Gewalt in ausgewählten afrikanischen Ländern. Beide Bücher sind nicht nur gut und flüssig lesbar, sie sind zudem spannend und gehören eindeutig zur Topliga der Sachbücher im Bereich der Gewaltforschung. Allerhöchste LeEZA-Empfehlung!

Corry Guttstadt: Die Türkei, die Juden und der Holocaust

Verlag Assoziation A 2008, EUR 26,00

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Obwohl die türkischen Juden in Europa eine beeindruckende Gruppe bildeten, wurde ihr Schicksal während der Shoah bis heute kaum aufgearbeitet – weder von Seiten der offiziellen Türkei, noch von der Holocaust-Forschung. Die Turkologin Corry Guttstadt leistet mit dieser Neuerscheinung Pionierarbeit und räumt mit dem Mythos auf, die Türkei habe durch ihre „judenfreundliche Politik“ unzählige türkischer Juden und Jüdinnen vor der Vernichtung durch die Nationalsozialisten gerettet.

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    Entwicklungspolitik zur Wahl 2008
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