WADI Österreich ist jetzt LeEZA!

Liebe FreundInnen, LeserInnen und UnterstützerInnen von WADI Österreich,
ab heute ist es offiziell: WADI Österreich ist jetzt LeEZA!

LeEZA spricht man der englischen Aussprache folgend wie „lisa“ aus, und es bedeutet:
Liga für emanzipatorische Entwicklungszusammenarbeit.

Die MitarbeiterInnen von LeEZA sind exakt die selben wie „damals“, bei WADI Österreich,
wir sind also immer noch die hier.

In aller Kürze ein paar Worte zum Grund der Umbenennung

Nachdem wir mehrere Jahre lang die gleichen Projekte wie WADI e.V. in Deutschland unterstützt hatten, aber schon seit 2003 ein eigenständiger Verein in Österreich sind, haben wir uns in den letzten Jahren immer mehr auch selbst emanzipiert und unterstützen seit einem halben Jahr Projekte auch ohne die Beteiligung von WADI e.V. (Deutschland), z.B. das Frauenzentrum EPI-DEM in der Osttürkei. Zugleich haben sich latente inhaltliche Konflikte zwischen WADI Österreich und WADI e.V. (Deutschland) in den letzten Monaten weiter zugespitzt, so dass wir bereits im September eine organisatorische Trennung beschlossen haben, die nun auch in einer Umbenennung von WADI Österreich in „LeEZA – Liga für emanzipatorische Entwicklungszusammenarbeit“ zum Ausdruck kommt.

LeEZA wird in diesem Sinne die bewährte Arbeit von WADI Österreich im Nordirak und der Osttürkei im selben Team an MitarbeiterInnen fortsetzen wie bisher: WADI Österreich heißt jetzt LeEZA.

Noch ein paar Zeilen zu unserem Selbstverständnis,
oder:
Warum emanzipatorische Entwicklungszusammenarbeit ?

Emanzipatorische Entwicklungszusammenarbeit bedeutet für uns echte Zusammenarbeit und möglichst gleichberechtigte Kooperation mit lokalen PartnerInnen. Wir leisten weder eine sich manchmal hinter dem Begriff „Zusammenarbeit“ versteckende Entwicklungshilfe, noch eine kritiklose Kooperation ohne gesellschaftsverändernden Anspruch.

Emanzipatorisch ist diese Entwicklungszusammenarbeit, weil wir dabei bewusst auf Projekte setzen, die im Sinne einer globalen Solidarität die Gleichberechtigung aller Menschen überall auf der Welt und zugleich die geistige, materielle und politische Emanzipation des und der Einzelnen fördern. Hier weder in postkolonialen Attitüden von oben herab zu belehren, noch durch einen allzu verständnisvollen Kulturrelativismus Haltungen und Handlungen zu rechtfertigen, die eben dieser Emanzipation entgegenstehen, ist eine Gratwanderung, die wir mit unseren ProjektpartnerInnen immer aufs Neue zu gehen versuchen.

Eine so verstandene emanzipatorische Entwicklungszusammenarbeit verlangt eine Zusammenarbeit mit MigrantInnen und Flüchtlingen aus den Projektregionen, die sich für uns schon allein aus der Mitarbeit von ExilantInnen aus der Region in unseren Strukturen in Österreich ergibt – dies nicht zuletzt deshalb, weil Emanzipation auch die Notwendigkeit bedeutet, uns von gängigen Sichtweisen freizusetzen oder uns diesen zu widersetzen.

So ist auch die Analyse von Verhältnissen im Nahen Osten ein Deutungsakt, der auf der Grundlage fundierter Informationen, verlässlicher Quellen und wachsenden Wissens um Zusammenhänge immer aufs Neue geleistet werden muss. Selbstbestimmtheit ist auch und gerade im Informationszeitalter etwas, zu dem wir uns erst ermächtigen müssen. Und sie ist Voraussetzung dafür, emanzipatorisch handeln zu können.

In diesem Sinne wünschen wir Euch/Ihnen allen einen guten Start ins neue Jahr!

Die LEEZAs
ali, andrea, isa, ines, kiymet, mary, nerina, saya, soma, schmidi & tom


PS:
Die Bankverbindung, das Postfach, die Telefonnummer: alles bleibt gleich, bitte nur WADI Österreich durch LeEZA ersetzen.

Die Homepage lautet jetzt www.leeza.at und wir freuen uns sehr über eine möglichst breite Verlinkung!

Unsere e-mail adresse lauten ab sofort: info@leeza.at oder leeza@gmx.org .

Saudi-Arabien: Vergewaltigungsopfer zu 200 Peitschenhieben verurteilt

Eine Reihe von NGOs – u.a. die internationale Kampagne gegen Ehrenmorde und Amnesty international – protestieren aufs Schärfste gegen das skandalöse Urteil gegen eine vergewaltigte Frau in Saudi-Arabien.

Das zur Tatzeit 19 Jahre alte Opfer der Vergewaltigung, das in Saudi-Arabien als „Mädchen von Qatif“ bekannt wurde, wurde zu 200 Peitschenhieben und 1/2 Jahr Haft verurteilt. Laut dem saudischen Gericht hatte sich die Frau strafbar gemacht, da sie mit einem nicht verwandten Mann in einem Auto gesessen hätte. Neben internationalen NGOs protestieren nun sogar die US-Verbündeten Saudi-Arabiens. Während einige PräsidentschaftskandidatInnen – allen voran Hillary Clinton – scharf protestierten, blieb die Reaktion des Sprechers des States Department McCormack diplomatisch zurückhaltend: „I think when you look at the crime and the fact that now the victim is punished, I think that causes a fair degree of surprise and astonishment, but it is within the power of the Saudi government to take a look at the verdict and change it.“

Siehe dazu:
> http://edition.cnn.com/2007/WORLD/meast/11/17/saudi.rape.victim/
> http://www.guardian.co.uk/saudi/story/0,,2212583,00.html
> http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/Saudi-Arabien-Vergewaltigung;art1117,2420661
> http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,518574,00.html

Hetze gegen Yezidi erreicht junge Muslime in Europa

WADI Österreich fordert politische Bildungsprojekte für Jugendliche

Nachdem im April 2007 ein kurdisches Mädchen, das der religiösen Minderheit der Yezidi angehört hatte, einem grausamen „Ehrenmord“ durch ihre eigene Familie zum Opfer gefallen war und die TäterInnen weitgehend unbestraft davon kamen (siehe www.leeza.at/Media/Presse/press_27-04-07.php), nutzten verschiedenste islamistische Gruppen dies wiederum zur Hetze gegen Yezidi. Die von konservativen Muslimen fälschlicherweise als „Teufelsanbeter“ betrachteten Angehörige dieser nichtmuslimischen Minderheit, waren zuvor schon Opfer von Angriffen radikaler Islamisten geworden. Obwohl „Ehrenmorde“ keineswegs nur unter Yezidi vorkommen, sondern auch unter irakischen Muslimen ein Problem darstellen, wurde der Fall auch außerhalb des Irak für islamistische Propaganda gegen Yezidi herangezogen. Während im Irak selbst die Angriffe auf Yezidi im August 2007 mit den Anschlägen auf die Gemeinden Tal Asir (arabisch: Kataniya) und Siba (arabisch: Al-Gazira), mit über 500 Toten ihren Höhepunkt erreichten (siehe: www.leeza.at/Media/Presse/press_15-08-07.php), wird mittlerweile auch in Europa gegen Yezidi gehetzt.

Das jüngste Beispiel dafür stellt ein Rapsong mit Video von einem Deutschlibanesen namens SaDe dar, das auf Youtube und Myvideo veröffentlicht wurde (www.youtube.com/watch?v=b2gfWI3gth8).

Darin wird vor Bildern des ermordeten Mädchens gegen Yezidi gerappt:

„Ich bete, dass die Strafe Gottes folgt diesem Volk. […] Allah soll sie bluten lassen, all diese Ungerechten. […] Ihr seid keine Muslime, das hat nichts mit Islam zu tun. Das ist haram. […] Allah braucht keinen von euch Ungläubigen um zu strafen. Allah wird euch dafür richten. […] Ihr werdet bestraft werden.“

Im Video werden immer wieder Symbole der Yezidis gezeigt und zerstört. Völlig unvermittelt wird die Textzeile „Israel needs Yezides“ eingeblendet.

Die Wirkung des Videos auf einige jugendliche ZuseherInnen fällt recht eindeutig aus. Auf Myvideo lautet eines der Postings: „sowas ist echt haram! was ihr gemacht habt… dieses volk soll beschtraft werden! respekt sade!“

Ein Poster im Forum von Youtube ist „traurig“ über den Mord an der jungen Frau, und freut sich über das Massaker an Yeziden im Sommer 2007:

„Das ist wirklich traurig was die gmacht haben aber dafür haben dann auch die islamischen kurden yezidische laster in die luft gejagt! ich schreibe euch bald eine seite auf wo man die richtigen videos sieht!!!!!!!
!!!!!!ALLAH!!!!!!!!“

Ein anderer Poster meint:

„ehj duh hueresohn dini muetter ish e bitch..figg dini ganzi generation duh shaiss yeziid“ oder noch kürzer „scheiss yezeeden“.

Von „Bastarde und Schweine“ über „gottlos“ reichen die Beschimpfungen junger Fans des islamistischen Rappers SaDe gegen Yezidi.

Yezidi und säkulare junge Muslime sind entsetzt über diese Hetze im Internet. Thomas Schmidinger, Obmann von WADI Österreich und Politikwissenschafter an der Universität Wien, erklärt dazu, dass zwar nur eine Minderheit der jugendlichen Muslime von solcher Hetze begeistert sind, das Internet aber einzelnen Gruppen die Möglichkeit gibt, sich selbst als Teil eines Kampfes zu sehen – und sei es mittels Computer in Europa: „Die Verbreitung extremistischer Ideologien eines politisch verstandenen Islam ist heute durch das Internet wesentlich einfacher geworden. So finden Gleichgesinnte leichter zusammen. Gerade für Jugendliche der zweiten und dritten Generation wird das Internet immer mehr zum Mittel ideologischer Indoktrination.“

Auch wenn es in Österreich nur sehr wenige Yezidi gibt, so fürchtet WADI Österreich, eine NGO die in den kurdischen Gebieten des Irak und der Türkei Hilfsprojekte unterstützt und mit Flüchtlingen aus der Region in Österreich zusammenarbeitet, dass auch hier die Lage für Yezidi bedrohlicher werden könnte. „In Deutschland gibt es relativ große yezidische Gemeinden,“ weiß Kiymet Ceviz von WADI Österreich zu berichten, „für diese ist es sicher nicht beruhigend, dass ihnen auch in Europa Islamisten nach dem Leben trachten.“ Von der Öffentlichkeit wünschen sich die AktivistInnen von WADI Österreich mehr Sensibilität für die Anliegen bedrohter Minderheiten aus dem Nahen Osten in Europa und mehr Augenmerk auf politische Bildung unter muslimischen Jugendlichen der zweiten und dritten Generation:

„Wenn diese Jugendlichen aus arabischen Medien nur Ressentiments gegen Yezidi vermittelt bekommen und auf der anderen Seite niemand da ist, der/die aufklärt und gegen die Hetze anschreibt und argumentiert, dann wundert es wenig, wenn sich Unwissenheit und Hass ausbreiten. Hier hätte auch das österreichische Bildungssystem eine Verantwortung wahrzunehmen“, so Soma Ahmad von WADI Österreich. „Bildungsprojekte, wie zum Beispiel „Bildung gegen Antisemitismus“ oder „ufuq“ (www.ufuq.de) , die in Deutschland von der Bundeszentrale für politische Bildung finanziert und unterstützt werden, wären auch in Österreich das Gebot der Stunde.“

Yeziden-Vertreter befürchtet bis zu 600 Tote nach Anschlägen im Nordirak

Hilfsorganistion WADI Österreich fordert effektiven Schutz von Minderheiten

Beim schwersten Anschlag dieses Jahres wurden gestern Abend mindestens 200 – Yeziden-Vertreter sprechen von bis zu 600 – Angehörige der religiösen Minderheit der Yezidi im Irak ermordet.

Nachdem die beiden Gemeinden Tal Asir (arabisch: Kataniya) und Siba (arabisch: Al-Gazira) seit Wochen von jeder Lebensmittellieferung abgeschnitten waren, fuhren gestern um 19.00h Ortszeit vier LKWs vor. Die Bevölkerung, die glaubte, dass es sich dabei um Lebensmittellieferungen handeln würde, rannte auf die LKWs zu, die in diesem Moment gesprengt wurden. Autos mit mitgeführten Raketenwerfern beschossen daraufhin die Dörfer. Die großteils aus Lehm gebauten Häuser boten keinerlei Schutz für die flüchtende Bevölkerung. Insgesamt wurden in beiden Gemeinden 150 Häuser durch die Explosionen und die Raketenangriffe zerstört.

Mirza Dinnayi, ehemaliger Minderheitenberater des irakischen Staatspräsidenten Talabani und Koordinator der „Yezidi Democratic Community“ in Deutschland, vermutet noch weit mehr Tote als die bisher gemeldeten 200 Toten: „Ich telefoniere seit gestern ständig mit unseren Freunden im Irak. Alle Informationen, die ich direkt von dort habe deuten darauf hin, dass es zwischen 300 und 600 Tote sind.“

Verschärft wird die Lage noch durch mangelnde Kapazitäten im Krankenhaus der Regionalhauptstadt Sinjar, das lediglich über Kapazitäten für 30 bis 40 Betten verfügt.

Etwa ein Prozent der irakischen Gesamtbevölkerung gehört den Yezidi an. Die Religionsgemeinschaft, die im Gegensatz zu Christen- und Judentum von Muslimen nicht als Buchreligion betrachtet wird (und damit nicht dem islamischen Schutzgebot untersteht) wurde in den letzten Jahren immer wieder zum Angriffsziel radikaler Islamisten, die sie als „Teufelsanbeter“ denunzierten. Die meisten Yezidi leben in der zentralirakischen Provinz Ninive sowie in der kurdisch verwalteten Provinz Dohuk. Das Gebiet um Sinjar, nahe der syrischen Grenze, zählt traditionell zu einem der wichtigsten Siedlungsgebiete der Yezidi. Eine Arabisierungkampagne des Bath-Regimes unter Saddam Hussein, zwang jedoch die Mehrheit der dort lebenden Yezidi, ihre traditionellen Bergdörfer zu verlassen und sich in staatlich kontrollierten „Kollektivstädten“ anzusiedeln. Auch die beiden nun angegriffenen Gemeinden gingen aus solchen Zwangsansiedlungen hervor.

Ethnische und religiöse Minderheiten, die über kein von ihnen kontrolliertes Territorium verfügen, wurden in den letzten zwei Jahren generell vermehrt zum Ziel von Anschlägen und Angriffen. Die in London ansässigen Menschenrechtsgruppe „Minority Rights Group International“ hatte bereits im Februar erklärt, dass einige Gemeinschaften, die seit 2000 Jahren im Irak lebten, jetzt vor der Vernichtung stünden.

Auch Mirza Dinnayi, als ehemaliger Minderheitenberater Talabanis ein ausgezeichneter Kenner der Lage vor Ort, kritisiert den mangelnden Schutz der Minderheiten: „Es gibt keinen Schutz für die kleinen Minderheiten. Wir haben seit Monaten an die kurdischen und irakischen Behörden appelliert jetzt vor dem Kirkuk-Referendum den Schutz für die Minderheiten zu erhöhen. Leider ist bislang nichts in diese Richtung geschehen.“

Entsetzt ist Dinnayi auch über die Kommentare, die er auf manchen arabischen Websites zum gestrigen Anschlag lesen kann. „Auf der Website der Fernsehstation al-Arabiya bejubeln ein Viertel der Kommentare im Online-Forum den gestrigen Anschlag. Hier wird offen gesagt, dass die ‚Teufelsanbeter‘ weg sollen und niemand von der Redaktion löscht diese Einträge.“

Der Hass auf Yezidi sei unter militanten Islamisten im Irak so weit verbreitet, dass es ständig zu Morden komme. Erst vor fünf Tagen wurden in al-Rashad, in der Nähe von Kirkuk, zwei junge Yezidi auf offener Straße zu Tode gesteinigt. Die irakischen Sicherheitskräfte hatten es nicht gewagt dagegen einzugreifen. Selbst die Leichen der Ermordeten wurden bis vorgestern nicht zur Bestattung abtransportiert.

Die Kritik yezidischer Vertreter am mangelnden Schutz ihrer Angehörigen im Irak wird auch von Christen, Mandäern und Shabak, die ebenfalls ständig Opfer ethnisierter Gewalt werden, geteilt.

Der Wiener Politikwissenschafter und Obmann der im Irak tätigen österreichischen Hilfsorganisation WADI, Thomas Schmidinger, sieht die Minderheiten besonders von der gegenwärtigen Gewalt betroffen: „Die Ethnisierung der Gewalt im Irak trifft die kleinen Minderheiten, die ihren Schutz nicht selbst durch bewaffnete Kräfte organisieren können, in besonderem Maße. Je länger diese Form der Gewalt anhält, desto schwieriger wird es für die Minderheiten im Irak zu überleben.“

Dabei hält Mirza Dinnayi den Schutz der Yezidi nicht für ein Ding der Unmöglichkeit: „Insbesondere in der Sinjar-Region wäre das kein Problem. Hier sind 90% der Bevölkerung Yezidi. Wäre der politische Wille vorhanden, könnten sie militärisch geschützt werden.“ Der Koordinator der „Yezidi Democratic Community“ in Deutschland fordert deshalb explizit einen UNO-Einsatz zum Schutze der Minderheiten im Irak. Europäische Truppen unter UNO-Mandat sollten, so Mirza Dinnayi, die Minderheiten in ihren Gebieten schützen.

Mary Kreutzer, Projektkoordinatorin der im Irak tätigen Hilfsorganisation WADI Österreich, fordert Verantwortung von der EU: „Europa soll endlich die Tore für irakische Flüchtlinge, die zu Hunderttausenden in Syrien und Jordanien ausharren, öffnen. Diese beiden Länder sind mit den Flüchtlingen überfordert. Europa hat deshalb seine historische Verantwortung für den Irak wahrzunehmen.“

Öffentliche Hinrichtung in Teheran

Erstmals seit fünf Jahren fand heute in der iranischen Hauptstadt Teheran wieder eine öffentliche Hinrichtung statt. Zwei Männer waren zum Tode verteilt worden, weil sie 2005 einen konservativen Richter ermordet haben sollen.

Die Hinrichtung fand am zweiten Jahrestag der Tat am Ort des Verbrechens im Zentrum Teherans statt. Der ermordete Richter war für viele politisch motivierte stark kritisierte Urteile verantwortlich. Unter anderem hatte er den prominenten Regierungskritiker Akbar Gandschi zu sechs Jahren Haft verurteilt. Erst am Mittwoch waren in der ostiranischen Stadt Maschad sieben verurteilte Straftäter öffentlich hingerichtet worden. Allein im Juli wurden in Teheran 12 Todesurteile vollstreckt.

Menschenrechtsorganisationen, Politiker und NGOs üben nun scharfe Kritik. Die im Nahen Osten tätige Hilfsorganisation WADI kritisierte heute die Hinrichtungen als „barbarischen Akt der durch nichts gerechtfertigt ist“. „Mit der derzeitigen Hinrichtungswelle im Iran scheint die derzeitige Regierung die Zeit wieder zurückdrehen zu wollen und spärlichen Liberalisierungsschritte unter Präsident Khatami wieder rückgängig zu machen.“ kritisierte WADI-Obmann Thomas Schmidinger und forderte zugleich die OMV auf, ihre Geschäftsbeziehungen mit dem Iran zu nutzen um auf die iranische Führung mäßigend einzuwirken: „Der Iran will mit Europa Geschäfte machen. Die OMV hätte mit ihrem Deal mit dem Iran die Möglichkeit hier ihr ökonomisches Gewicht in die Waagschaale zu werfen.“ Einen ähnlichen Appell hatte vor Kurzem die außenpolitische Sprecherin der Grünen, Ulrike Lunacek, im Zusammenhang mit den beiden Journalisten beiden Journalisten Adnan Hassanpour und Abdolvahed „Hiwa“ Botimar an die OMV gerichtet, die alljährlich gemeinsam mit „Reporter ohne Grenzen“ den „Press Freedom Award“, einen Menschenrechtspreis für engagierte JournalistInnen, vergibt. Die kurdischen Journalisten wurden aus politischen Gründen zum Tode verurteilt und befinden sich derzeit an einem unbekannten Ort wo ihnen Folter und Mißhandlungen drohen.

WADI-Obmann Schmidinger, der erst vor Kurzem Iranisch-Kurdistan bereiste: „In den kurdischen Gebieten des Iran ist die staatliche Repression wesentlich präsenter als in anderen Teilen des Landes. Aufgrund der hier sehr stark präsenten Oppositionsgruppen geht das Regime mit besonderer Härte gegen kurdische Intellektuelle vor.“

Seit der Machtübernahme Mahmud Ahmedinejads als iranischem Präsidenten hat sich die Praxis der Todesstrafe im Iran wieder deutlich verschärft. In diesem Jahr wurden im Iran bereits mindestens 151 Menschen hingerichtet. Vor allem in Provinzstädten werden Todesurteile immer wieder öffentlich vollstreckt. Im Iran können außer Mord unter anderem Vergewaltigung, Ehebruch, Landesverrat, Spionage, homosexuelle Handlungen und Drogenhandel mit der Todesstrafe geahndet werden.

Weitere Hinrichtungen und Auspeitschungen in Saudi-Arabien

In Saudi-Arabien sind am Montag drei Iraker enthauptet worden, weil sie Haschisch geschmuggelt haben sollen. Am selben Tag war in der Stadt Arar ein saudischer Staatsbürger öffentlich enthauptet worden, der einen Landsmann erschossen hatte.

Seit Jahresbeginn wurden in Saudi Arabien bereits 34 Menschen enthauptet. Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 38 Personen wegen Drogenschmuggels, Mordes oder Vergewaltigung hingerichtet. Zur Zeit sitzt in dem streng wahabitischen Staat ein Ägypter in der Todeszelle, weil er „den Koran entweiht“ haben soll. Zudem besteht zur Zeit die Gefahr, dass eine 19-jährige Frau, die nur unter der Bezeichnung „das Mädchen aus al-Qatif“ bekannt ist, sowie fünf Männer ausgepeitscht zu werden.

Saudi-Arabien zählt zu den Staaten mit den weltweit meisten Hinrichtungen und Körperstrafen, die nach der saudischen Lesart des islamischen Rechtes vollstreckt werden.

Proteste richten Sie bitte an die
Botschaft des Königreichs Saudi-Arabien,
Formanekg 38, 1190 Wien
Tel.: +43(1)3672531-32
Fax: +43(1)3672540

LeEZA, Postfach 105, A-1181 Wien | Tel.: +43-650-5236415 | info@leeza.at

Proteste gegen Ilisu vor dem Finanzministerum

Mit einer Kundgebung vor dem Finanzministerium reagierten heute GegnerInnen des Ilisu-Damms in der Türkei auf die übereilte und geheim gehaltene Sitzung des Kontrollbankbeirates im Finanzministerium, die – wie die GegnerInnen des weltweit umstrittenen Staudamms befürchten – auf Druck der türkischen Regierung die Unterstützung des Projektes durch Steuergelder beschließen will.

„Mit österreichischen Steuergeldern sollen nun Exportkredite für ein letztlich militärisches Projekt zur Bekämpfung kurdischer RebellInnen und als Druckmittel gegen den Irak finanziert werden!“ ist Thomas Schmidinger, der Obmann der in der Region aktiven Hilfsorganisation WADI entsetzt. Erst vor wenigen Tagen hatte die türkische Regierung erklärt, dass der Bau des Ilisu-Großstaudammes im kurdischen Südosten der Türkei von 5000 Soldaten abgesichert werden soll. Mit diesem Beschluss leitete das „Höchste Amt zur Bekämpfung des Terrorismus“ (TMYK) unter Vorsitz des türkischen Außenministers Abdullah Gül die Militarisierung des Staudammbaus ein.

In türkischen Medien wird seither offen über den militärischen Nutzen des Projektes „gegen die Terroristen“ gesprochen, „deren Verstecke damit vernichtet“ werden könnten. Tatsächlich hatte die Nachfolgeorganisation der PKK schon Ende 2006 erklärt, der Damm und damit auch die Baustelle der österreichischen Firma VA Tech Hydro wäre „ein Angriffsziel“.

Bisher fehlten auch jegliche Konsultationen mit den irakischen Nachbarn, deren Wasserministerium sich offen gegen das Projekt gestellt hatte. Die Auswirkungen auf den Wasserdurchlauf des Tigris wären enorm und würden bis hin zu den eben erst in einer Renaturierungsphase befindlichen Sümpfen des Südirak fatale Konsequenzen mit sich ziehen, so die seit Jahren im Irak tätige österreichische Hilfsorganisation WADI. Die Beteiligung Österreichs an diesem Projekt würde auch eine Beteiligung an der Militarisierung der Region mit sich bringen, so Kiymet Cevis,von Wadi Österreich: „Der Ilisu-Damm ist ein Schlüsselprojekt des GAP, des Südostanatolien-Projekts, das im Endzustand 22 Staudämme aufweisen soll und mit 19 Energiegewinnungsanlagen bis zu 8.000 kWh vor allem in den westtürkischen Energiesektor liefern soll. Ilisu soll noch rasch vor einem EU-Beitritt der Türkei und bevor der davon unmittelbar betroffenen südliche Nachbar Irak wieder außenpolitisch handlungsfähig ist, fertig gestellt werden.“ Sich daran zu beteiligen wäre laut Ceviz „ein Verbrechen“.

Rückfragehinweise unter Tel.(WADI) : 0699-11365509

Weitere Links zum Thema ILISU:
http://homepage.univie.ac.at/thomas.schmidinger/php/texte/tuerkei_ilisu_kultur.pdf
http://homepage.univie.ac.at/thomas.schmidinger/php/texte/tuerkei_ilisu.pdf
http://www.leeza.at/Media/Spiegel/feldkircher.pdf
http://www.leeza.at/Media/Presse/press_28-05-06.php
http://www.leeza.at/Media/Presse/press_07-03-06.php
www.eca-watch.at

Zum Frauentag: Genitalverstümmelung ist keine Kultur, sondern ein Verbrechen!

Wien/Suleymaniya (Irak): Inmitten der täglichen Gewalt, die das Bild des Irak in den internationalen Medien kennzeichnet, richten sich Frauen mit einem dringenden Appell an die kurdische Regionalregierung im Norden des Irak: Stoppt die Gewalt gegen Frauen und Mädchen und schützt ihr Recht auf Gesundheit und körperliche Unversehrtheit! Gemeint sind nicht Entführungen und Kriegsgewalt, gemeint ist eine Form »traditioneller« Gewalt gegen Frauen und Mädchen, die in Friedens- wie Kriegszeiten existiert: FGM (Female Genital Mutilation), die Verstümmelung weiblicher Sexualorgane.

FGM ist international gebannt – durch die Kinderrechtskonvention, weil die euphemistisch »Beschneidung« genannte Operation zumeist an Minderjährigen vorgenommen wird, und durch zahllose Einzelbeschlüsse und -abkommen. Die Verstümmelung zielt darauf ab, die weibliche Fähigkeit zu eigenem (sexuellem) Lustempfinden zu vernichten. Sie ist der ultimative, körperliche Ausdruck der Unterdrückung von Frauen und Mädchen. Die Betroffenen leiden regelmäßig unter Entzündungen und dauerhaften Erkrankungen der Sexualorgane, unter Unfruchtbarkeit und anhaltendem Schmerz, oft auch unter starken psychischen Belastungen wie dem post-traumatic stress symptom. Immer wieder sterben Mädchen infolge der Operation. International herrscht Einigkeit darüber: FGM ist keine Kultur, sondern ein Verbrechen.

Die Anti-FGM Petition in der kurdischen Wochenzeitschrift Awena weitgehend unbemerkt von der internationalen (Fach-) Öffentlichkeit wird FGM auch im kurdischen Nordirak praktiziert. Erste Untersuchungen in einzelnen Regionen zeigten, dass bis zu 60 % der befragten Frauen der Operation unterworfen wurden. Frauenrechtsverbände vor Ort haben bereits Mitte vergangenen Jahres auf einer regionalen Konferenz, unterstützt von WADI, dazu aufgerufen, dem Problem mehr Aufmerksamkeit zu schenken und die weibliche Genitalverstümmelung per Gesetz zu ächten. In einigen Regionen arbeiten Mobile Teams in Dörfern und Städten, um Frauen und Männer über die gravierenden Folgen der Praxis aufzuklären. Zum internationalen Frauentag treten Frauen und Männer aus der Region nun öffentlich dafür ein, offen über ein tabuisiertes Thema zu sprechen und FGM im Nordirak auf allen gesellschaftlichen Ebenen zu bekämpfen.

Innerhalb weniger Tage unterzeichneten mehr als 5.000 Personen namentlich einen offenen Brief an das Parlament der Region Kurdistan/Irak, der zum internationalen Frauentag in allen größeren Tageszeitungen der Region ganzseitig veröffentlicht wird. Fernsehspots gegen FGM in kurdischen Sendern sollen die breite Bevölkerung aufklären. Eine demokratische Gesellschaft, so der Aufruf sinngemäß, könne die beständige Verletzung der grundlegendsten Rechte von Frauen und Mädchen nicht dulden.

Öffentliche Kampagnen wie diese sind neu in einem Land, das Jahrzehnte von einer totalitären Diktatur regiert wurde. Politischer Dissens und Opposition äußerten sich bestenfalls heimlich. Ein namentliches Bekenntnis kam der Todesstrafe gleich. Um so beeindruckender ist die große Resonanz, die der Aufruf binnen weniger Tage gefunden hat. Der Weg der öffentlichen Kampagne wurde bewusst gewählt. FGM fußt auf dem Schweigen der Beteiligten, die Praxis ist umhegt von einer Mauer aus Scham. Die Erfahrungen in anderen Ländern zeigen, dass der Bruch des Schweigens der erste, unabdingbare Schritt hin zu einer breiten Ächtung der Genitalverstümmelung ist.

Der Aufruf im Internet: http://www.stopfgmkurdistan.org/index.htm

Weiterführende Informationen: www.leeza.at und www.wadinet.de

Im Februar 2007 erschien die dritte Print-Ausgabe von: WADI-News, Schwerpunkt: Weibliche Genitalverstümmelung.
Wird kostenlos per Post zugeschickt, schicken Sie uns Ihre Adresse! Hier auch online zu lesen.

Filmmaterial:
WADI hat gemeinsam mit dem kurdischen Regisseur Nabaz Ahmed im vergangenen Jahr einen Dokumentar-Film über FGM in der irakisch-kurdischen Region Germian produziert. In dem 30 minütigen Film sprechen Frauen und Mädchen über ihre Erfahrungen mit Genitalverstümmelung, über die Ursachen und Begründungen und über die Folgen der Praxis. Der Film liegt in Originalton mit englischen Untertiteln vor. Anfragen bitte an: info@leeza.at

Im Irak tätige Hilfsorganisation WADI fordert die Öffnung der Grenzen für Irak-Flüchtlinge

Die im Irak tätige Hilfsorganisation WADI fordert die Aufnahme von irakischen Kriegsflüchtlingen durch die EU und die USA um die prekäre Situation von zwei Millionen Flüchtlingen in Syrien und Jordanien zu entschärfen. Eine solche Aufnahme von Kriegsflüchtlingen – wie sie in Österreich zuletzt während des Bosnienkriegs gehandhabt wurde – wäre auch im Interesse der EU.

Diesen Vorschlag zur Bewältigung des Flüchtlingsansturms aus dem Irak in die Nachbarstaaten Syrien und Jordanien präsentierte heute die seit Jahren im Irak tätige Hilfsorganisation WADI:

„Es ist Zeit, die Grenzen der EU für irakische Staatsbürger zu öffnen!“, erklärte Wadi-Obmann Thomas Schmidinger. Österreich hätte die Möglichkeit, wie damals während des Bosnienkriegs, Irakerinnen und Iraker pauschal als Kriegsflüchtlinge anzuerkennen. „Würde die EU in einer gemeinsamen Anstrengung eine halbe Million Irakis aufnehmen und unter den verschiedenen EU-Staaten aufteilen, wäre dies problemlos bewältigbar. Auf Österreich würden – nach der Bevölkerungszahl der EU-Staaten aufgeteilt – ungefähr 12.000 Kriegsflüchtlinge kommen. Neben der EU solle jedoch auch die USA in die Pflicht genommen werden und ebenfalls eine halbe Million Kriegsflüchtlinge als Sofortmaßnahme aufnehmen. „Wenn die Truppen der beiteiligten EU-Staaten und der USA nicht fähig sind, die Sicherheit im Irak herzustellen, dann müssen wir wenigstens die Flüchtlinge aufnehmen!“ appelliert Schmidinger.

In den letzten Monaten sind über zwei Millionen irakische Staatsbürger nach Jordanien und Syrien geflüchtet, über 1,6 Millionen mussten als intern Vertriebene ihre Häuser verlassen und in anderen Teilen des Landes Unterkunft finden. Syrien und Jordanien sind mit der Flüchtlingswelle völlig überfordert. Der überwiegende Großteil der Flüchtlinge muss ohne jede Unterstützung auskommen. Die Hilfsorganisation Wadi, die seit Jahren im kurdischen Autonomiegebiet des Nordirak Frauen- und Sozialprojekte unterstützt, argumentiert jedoch nicht nur mit der humanitären Katastrophe.

„Langfristig“, so Schmidinger, „liegt es auch im ureigensten Sicherheitsinteresse der Europäischen Union hier die humanitäre Lage zu entschärfen. Ein dauerhaftes Flüchtlingsproblem in Jordanien und Syrien würde dortige politische Konflikte massiv verschärfen. Damit könnte langfristig die Region destabilisiert und letztlich der Terror gefördert werden.“ Die Hilfsorganisation, die seit Jahren eng mit Exilirakern in Österreich zusammenarbeitet, sieht auch keinerlei Integrationsprobleme mit den neuen Flüchtlingen:

„Niemand von diesen Flüchtlingen wollte gehen. Sie haben lange im Irak ausgeharrt und wenn der Bürgerkrieg bald zu Ende sein sollte, werden die meisten freiwillig in den Irak zurückkehren“, so Mary Kreutzer, die die Frauenprojekte im Irak von Österreich aus koordiniert: „Wenn sie aber länger bleiben, dann haben jene 5.000 Irakerinnen und Iraker, die schon während der Diktatur Saddam Husseins nach Österreich flüchteten, bewiesen, dass sie eine Bereicherung für dieses Land sind. Viele von ihnen sind bestens ausgebildet und arbeiten heute als Ärzte, Wissenschafterinnen und Unternehmer. Für Österreich sind diese Menschen vor allem eine Bereicherung!“

Irakisch-Kurdistan: Gewalt gegen Yezidi eskaliert

Wie erst jetzt aus kurdischen Quellen bekannt wurde, kam es am 15. Februar 2007 zu einem massiven Angriff radikaler kurdischer Islamisten auf die yezidische Stadt Shaikhan, wo das religiöse Oberhaupt und die Würdenträger der Yeziden leben. Der Überfall geschah laut der „Yezidische Gesellschaft in Deutschland“ mit Hilfe und Unterstützung kurdisch-muslimischen Polizeioffiziere der Stadt. Die Islamisten hätten dabei einen yezidischen Tempel (Mend), verschiedene Kulturzentren, Autos und Geschäfte zerstört und verbrannt, sowie zum Gihad gegen die Yezidi aufgerufen. Am nächsten Tag soll eine yezidische Frau und Mutter von vier Kindern vergewaltigt und enthauptet worden sein. Seither leben die hilflosen yezidischen Familien in dieser Region unter panischer Angst, richtigem Horror und sind in ihren Häusern eingesperrt.

Etwa ein Prozent der irakischen Gesamtbevölkerung gehört den Yezidi an. Die Religionsgemeinschaft, die im Gegensatz zu Christen- und Judentum von Muslimen nicht als Buchreligion betrachtet wird (und damit nicht dem islamischen Schutzgebot untersteht) wurde in den letzten Jahren immer wieder zum Angiffsziel radikaler Islamisten, die sie als „Teufelsanbeter“ denunzierten. Die meisten Yezidi leben in der zentralirakischen Provinz Ninive sowie in der kurdisch verwalteten Provinz Dohuk.

Ethnische und religiöse Minderheiten, die über kein von ihnen kontrolliertes Territorium verfügen, wurden in den letzten Monaten generell vermehrt zum Ziel von Anschlägen und Angriffen. Ein am Montag veröffentlichter Bericht der in London ansässigen Menschenrechtsgruppe „Minority Rights Group International“ erklärte, Minderheiten würden verstärkt Opfer „von Angriffen, Entführungen und Drohungen von allen Seiten“. Einige Gemeinden, die seit 2000 Jahren im Irak leben, stünden jetzt vor der Vernichtung. Im Kampf um die Vorherrschaft im Irak würden sie von Sunniten, Schiiten und Kurden angegriffen.

Die seit Jahren im Irak arbeitende Hilfsorganisation Wadi protestiert aufs Schärfste gegen die Gewalt gegen Minderheiten, insbesondere gegen die Angriffe auf Yezidi in Shaikhan und fordert die kurdischen Behörden dazu auf scharf gegen die Angreifer vorzugehen. „Es ist sicherzustellen“, so Wadi-Obmann Thomas Schmidinger, „dass in Zukunft Polizei und Peshmerga die Yezidi vor Angriffen schützen und sich nicht an diesen Angriffen beteiligen.“